~ Viper SRT-10 in Viper Bright Silver Metallic ~
 

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Drive a Legend - Viper SRT-10 Roadster

 

Die Viper ist eine ehrliche Haut

Wer je im offenen Cockpit mit 250 km/h oder mehr den Horizont erstürmt hat, spürt möglicherweise das erste Mal am eigenen Leib, welche ungeheure Dramatik diesem Vorgang inne wohnt. Die knochentrockene Härte des Fahrwerks, die einen wegen der kurzen, vertikalen Erschütterungen auf Dauer etwas mürbe macht, steht in einem spannungsreichen Kontrast zum Antrieb, der im Gegensatz zum Fahrwerk mit einer Sanftheit agiert, die man diesem Hubraumriesen gar nicht zugetraut hätte. Seine Kraft in allen Lebenslagen, besonders auch in den tiefsten Drehzahlbereichen, macht souverän und führt im Alltag umgehend dazu, sofort einen der höchsten Gänge aufzusuchen, um dann bei Drehzahlen zwischen 1.200 und 2.000 Touren der Hektik zu entfliehen. Die restlichen 4.000 Umdrehungen bis zur Abregelgrenze liegen im Alltag schlicht brach. Unter Einfluss geradezu beruhigender Klänge, die sich mit sehr dumpfer Färbung und reduzierter Lautstärke im Cockpit verfangen, kommt ein Feeling auf, das auf angenehmste Weise den american way of drive verkörpert. Bei den seltenen und zwangsweise bedächtig ausgeführten Gangwechseln spielt es keine Rolle, dass der stabile Schalthebel, der aus dem wuchtig- breiten Mitteltunnel ragt, anzupacken ist, als ob er tatsächlich Massen zu bewegen habe. Die knorrige Schaltung könnte als Hinweis darauf gewertet werden, dass Antriebe dieser Art tatsächlich im Lightweight-Truck ihren Ursprung haben. Immerhin hat das mechanische Sechsganggetriebe die Gewalt von 711 Newtonmeter zu verkraften.    

Dass im V10-Triebwerk der Viper große oszillierende Massen unterwegs sind, ist im Leerlauf im wahrsten Sinn des Wortes nicht zu übersehen. Das Schütteln des 8,3-Liter-Riesen, der im großen vorderen Maschinenraum zugunsten der Gewichtsverteilung sehr weit hinten installiert ist, weicht aber bereits auf den ersten Metern einer fast schon geschmeidig zu nennenden Laufkultur. Selbst mechanische Geräusche sind – von leichten Schlägen an der Hinterachse im Schiebebetrieb einmal abgesehen – minimal, was angesichts des soliden Maschinenbaus, der ja aufgrund seiner stabilen Konfiguration durchaus auch im LKW- oder Schiffsbau Anwendung finden könnte, doch sehr überrascht. Den liebenswerten, umgänglichen Charakter am Anfang des Drehzahlspektrums verliert der 8,3-Liter-Zehnzylinder erwartungsgemäß mit jedem Skalenstrich, den der Zeiger des weiß unterlegten Drehzahlmessers überschreitet. In der Nähe des roten Bereichs, also kurz vor 6.000 Touren, schafft es der Zehnzylinder – dessen Gaswechsel von einer zentralen, untenliegenden Nockenwelle und nur je zwei Ventilen pro Zylinder gesteuert werden – mühelos, nahezu jeden Gegner niederzuringen, der auf ein Duell aus ist. Dabei hilft ihm sein ungemein spontanes Ansprechen auf kleinste Veränderungen des Drosselklappenwinkels. Untermalt von einem energischen, oben heraus leicht gepresst wirkenden Fauchen zieht es die Besatzung mit der Energie von 506 PS so vehement zum nächsten Bremspunkt hin, dass zumindest der Beifahrer heftig nach Luft schnappt. Die Solidität des gesamten Antriebsstrangs, inklusive einer höchst strapazierfähigen Kupplung, weisen die Viper SRT-10 als perfekte Burnout-Maschine aus.

Quelle: Sportauto.de

 

 

 

 


 

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